Wie alte Karten zeigen, war Ittendorf von mehreren Weihern, dem Altweiher, dem Felbenweiher und dem Dorfweiher umgeben. Diese waren von Klöstern auf ehemaligen Moorflächen angelegt und zur Fischzucht genutzt worden. Während der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Besitztümer der Kirche enteignet und fielen an weltliche Landesherren. Diesem Prozess unterlagen auch die Grundstücke beiderseits des Riedgrabens, u.a. der Altweiher nördlich der B33 in der Senke zwischen Wirrensegel und Ittendorf.
Die Entwässerung der Moor- bzw. Weiherflächen begann in den 20iger-Jahren des letzten Jahrhunderts. In den Dreißigerjahren wurden weitere Maßnahmen zur Trockenlegung dieser Flächen durchgeführt.
Bereits 2011 hat die Stadt Markdorf einen Teil der Flächen im Altweiher vom Land Baden-Württemberg erworben und das Gebiet als Ökokontoflächen ausgewiesen. 2015 ließ die Stadt dazu eine „Übergeordnete Projektskizze zur Umsetzung eines nachhaltigen Moormanagements im Rahmen des Ökokontos“ in enger Abstimmung mit dem Landratsamt erarbeiten. Vier Jahre später siedelte sich ein Biber am Riedgraben an und die Wiedervernässung der früheren Moorflächen begann.
Die Bedeutung der intakten Moore lässt sich durch einen Vergleich ermessen: die jährlichen Emissionen an Treibhausgasen aus einem Hektar entwässertem Moorboden ist so groß wie die Emissionen eines PKW, der rund 4,5 mal die Erde umrundet.
Um den begonnenen Prozess der Wiedervernässung der früheren Moorflächen zu unterstützen, hat die Umweltgruppe Markdorf in Absprache mit dem Landratsamt, der Stadt Markdorf und dem Planungsbüro 365° freiraum + umwelt im Altweiher einen Arbeitseinsatz zur Biotoppflege durchgeführt. Dabei wurden entlang des Riedgrabens an die größeren Bäume Drahtgeflechte angebracht, um die Nagetätigkeit des Bibers unter Kontrolle zu halten. Zum anderen wurden am Ufer Weidenstecklinge gepflanzt. Diese können in der Zukunft dem Biber eine Nahrungsquelle für die Wintermonate bieten.
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