Die Umweltgruppe hat die Versuchsanlage des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf besucht. Das KOB ist eine Stiftung mit dem Zweck, den Obstanbau in der Bodenseeregion zu förden und damit auch den Erhalt der dort gewachsenen Kulturlandschaft. Die Anlage in Bavendorf ist eine von 5 Versuchsanlagen in Baden Württemberg, sie vereint erneuerbare Energien und nachhaltige Landwirtschaft, sie untersucht vier Apfelsorten und zwei Photovoltaik-Systeme. Das Projekt wird vom Fraunhofer Institut wissenschaftlich begleitet.
Auch der Obstbau steht heute vor der Herausforderung, den Folgen des Klimawandels zu begegnen: steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsverteilung, extreme Wetterereignisse wie Hagel und Starkregen, die häufiger eintreten. Bisher setzen die Obstbauern meist vermehrt Hagelschutznetze und Folien ein, um Qualitäts- und Ertragseinbußen zu verhindern.
Im Rahmen des Projekts wird untersucht, inwiefern die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) diese Schutzfunktion im Apfelanbau übernehmen kann, welche technische Ausgestaltung für diese Kultur sinnvoll ist und wie sich die Anlage auf die Ernteerträge auswirkt. Ziel des Projekts ist es, den Obstbau widerstandsfähiger zu machen gegen negative Folgen der Klimaveränderungen. Und Ziel ist es, die genutzte Fläche doppelt zu nutzen: zur Produktion von Äpfeln und zur Produktion von Sonnenenergie. So soll einer Konkurrenz zwischen Photovoltaik-Freiflächenanlagen und landwirtschaftlicher Nutzung entgegengewirkt werden. Ein hoher Anteil der gewonnenen Energie kann in der Apfelproduktion besonders effektiv vor Ort genutzt werden – z.B. bei der Lagerung der Äpfel im Kühlhaus.
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