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Süd

Umfahrung

Markdorf

Südumfahrung Markdorf

Ein überholtes Projekt!

 

Die Umweltgruppe hat den Bau der Südumfahrung schon seit Beginn der Planungen ab dem Jahr 2000 abgelehnt und stattdessen für den Bau eines Tunnels plädiert.


Wichtige Gründe gegen die Umgehungsstraße waren damals schon:
 

  • die Zerschneidung unserer Erholungsgebiete

  • die Überschätzung der Entlastungswirkungen

  • die Unterschätzung der neuen Belastungen, besonders in den Nachbarorten

  • der Verbrauch vieler Hektar hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen

  • die Beeinträchtigung bedrohter Tierarten, die nach EU-Recht geschützt sind

  • die Gefahr einer weiteren Zersiedelung entlang der neuen Trasse, die 2010 mit der Diskussion um ein Gewerbegebiet „Haslacher Hof“ konkret wurde.

  • die Konkurrenz mit der parallel verlaufenden, zusätzlich geplanten B31 neu
     

 

Die Faktenlage hat sich inzwischen erheblich verändert. Dies führt heute zu einer noch deutlich schlechteren Bewertung dieses Straßenbauprojekts:

 

  • Fünffache Kosten für die Stadt und
    60% geringere Entlastungsprognose

     

  • Geändertes künftiges Straßennetz
     

  • Klimawandel, Lärmaktionsplan, öffentlicher Verkehr u.a.

 

 

Aufgrund einer vertraglichen Verpflichtung durch Ex-Bürgermeister Gerber darf die Stadt Markdorf formal wahrscheinlich nicht mehr über den Bau der Südumfahrung mitentscheiden, sondern nur noch der Landkreis als Bauträger dieser Kreisstraße.
 

Bürgerbegehren erfolgreich.

Über 1200 Markdorferinnen und Markdorfer unterschreiben für einen neuen Bürgerentscheid zur Südumfahrung.

Weit mehr Bürgerinnen und Bürger als notwendig haben mit ihrer Unterschrift gezeigt, dass sie eine breite Bürgerbeteiligung zur Südumfahrung wollen.

Der Kreistag hatte die Stadt Markdorf gebeten, vor der endgültigen Beschlussfassung eine Stellungnahme zum Bau der Südumfahrung abzugeben. Die Südumfahrung ist eine so wichtige Angelegenheit für unsere Stadt, dass diese Stellungnahme auf einem breiten Meinungsbild der Bürgerschaft beruhen soll und nicht nur einer einfachen Mehrheit im Gemeinderat. Alle heute wahlberechtigten Markdorferinnen und Markdorfer werden jetzt durch ihre Stimme beteiligt werden, damit Markdorf ein eindeutiges Signal an den Kreistag abgibt.

Die Frage zum Bürgerentscheid wird lauten:

„Soll die Stadt Markdorf in ihrer Stellungnahme an den Kreistag den Bau der Südumfahrung (K 7743) ablehnen?“

Seit dem Bürgerentscheid 2003 haben sich gravierende Veränderungen ergeben. In einer Gesamtabwägung passt der damalige Mehrheitsbeschluss zum Straßenbau aus unserer Sicht heute nicht mehr. Deutlich ist, dass sich das Verhältnis von Kosten und Nutzen extrem verschlechtert hat. Ein verantwortungsvolles Handeln gegenüber Menschen und Natur muss alle positiven und negativen Auswirkungen dieses Bauprojekts mit seinem enormen Flächenverbrauch im Auge behalten. Neu nach Markdorf gezogene Mitbürgerinnen und Mitbürger waren am damaligen Entscheid nicht beteiligt. Das gilt auch für alle Jüngeren von 16 bis 36 Jahren, die noch lange mit der Entscheidung werden leben müssen.

Voraussichtlich Anfang Dezember wird der Bürgerentscheid stattfinden können. Bis dahin sollten auch die aktuellen Daten zur Verkehrsbelastung an der B33 Ortsdurchfahrt, der wahrscheinlichen Verkehrsentlastung und den voraussichtlichen Kosten einer Südumfahrung vorliegen.

Kosten für die Stadt um 400% gestiegen

Im Jahr 2003 hatte sich eine knappe Mehrheit von 54% beim Bürgerentscheid für den Bau der Südumfahrung ausgesprochen.  Der stark betroffene Nachbarort Kluftern durfte jedoch nicht mit abstimmen.

 

Seither hat sich der Kostenanteil der Stadt Markdorf für diese Straße von 1,7 Mio. auf 8,5 Mio. Euro verfünffacht, siehe die rote Säule im folgenden Diagramm:

 

 

 

 

Bild1.png

Prognostizierter Entlastungnutzen um 60% vermindert:

 

Während man beim Bürgerentscheid noch eine Entlastung der B33 durch Markdorf um 10.300 Kfz/24 h propagierte und beim Planfeststellungsbeschluss 2013 sogar von 13.300 Kfz/24 h Entlastung ausging, beträgt die erwartete Entlastung nach aktuellen Prognosen nur noch 4.200 Kfz/24 h:

 

 

Bild2.png

Prognosen haben sich geändert aufgrund anderer Annahmen zum Straßennetz und wegen Korrektur überhöhter Verkehrszahlen

 

Der wichtigste Grund für die Unterschiede bei den Verkehrsprognosen war das unterschiedliche Netz an neuen Straßen, das jeweils betrachtet wurde.

Derzeit wird das Projekt B31neu Meersburg-Immenstaad vorangetrieben. Dieses kann laut Prognosen auch zu einer Entlastung Markdorfs beitragen – als Teil der geplanten B30/B31-Bündelungstrasse von Überlingen bis Ravensburg. Das schmälert den zusätzlich erzielbaren Entlastungs­nutzen einer OU Markdorf.

Das Planungsverfahren zur Ortsumfahrung Bermatingen (L205neu) wurde vom Land planerisch gestoppt. Die Ortsumfahrung Kluftern (K7743neu) soll laut Ergebnis der Verkehrsmediation nicht gebaut werden. Beides reduziert die verkehrliche Wirkung der Südumfahrung.

Die folgende Tabelle enthält genauere Angaben zu dem jeweils angenommenen Straßennetz bei den verschiedenen Prognosen:

Tabelle Neu#.jpg

Ein weiterer Grund für die Veränderungen bei den Prognosen waren die früher unterstellten hohen Verkehrszahlen und Wachstumsraten, die sich inzwischen als überhöht erwiesen haben.

 

Neue Straßen erzeugen neuen Kfz-Verkehr. Dieser Effekt wird in allen bisherigen Prognosen bis heute weitgehend vernach­lässigt. Real sind deshalb beim Bau der Südumfahrung noch niedrigere Entlastungseffekte in Markdorf und noch höhere Mehrbelastungen in den Nachbarorten zu erwarten.


Weitere Argumente gegen die Südumfahrung,
die sich seit dem Bürgerentscheid 2003 ergeben haben:

 

  • Der Klimawandel ist weiter fortgeschritten und die Notwendigkeit einer „Verkehrs­wende“ wird immer offensichtlicher. Eine Forcierung des energie­intensiven Kfz-Verkehrs durch den Bau neuer Straßen ist daher zunehmend kritisch zu hinterfragen.

  • Die Lärmaktionsplanung hat bereits spürbare Erfolge in Markdorf erzielt. Weitere entlastende LAP-Maßnahmen stehen noch aus.

  • Zusätzliche Entlastungswirkungen sind künftig zu erwarten

    • durch das neue Radkonzept des Bodenseekreises

    • bei vollständiger Umsetzung des Nahverkehrsplanes des Kreises mit besserem Bus-Angebot

    • durch die Abnahme von älteren Diesel-Fahrzeugen mit überhöhten Schadstoffemissionen und aufgrund der zu erwartenden Zunahme der Elektromobilität (Pedelecs, E-Bikes und Elektroautos).

    • durch das von der Region angestrebte Konzept zur Taktverdopplung auf der Gürtelbahn incl. der neuen IRE-Halte in Markdorf und Salem

  • Der „Wagner-Knoten“ am Ost-Ende der Südumfahrung ist mit dem Bau eines neuen Bahn-Haltepunkts Markdorf-Süd/Lipbach und dem Einbau eines zweiten Gleises möglicherweise nicht kompatibel.

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